Hola liebe Leser,
Nach Silvester begann für uns Volontäre eine neuer Abschnitt, denn im Sommer hat der YMCA so viel mehr Programm zu bieten, da hier für zwei bis drei Monate Sommerferien sind und es viel mehr Kinder und Jugendliche in den Programmen gibt. Wir alle bekamen neue Arbeitspläne. Meine Programme und die Erfahrungen die ich diesen Sommer machen durfte stelle ich euch in diesem Blog vor.
Sommerprogramm Surco
Von Montags bis Donnerstags durfte ich morgens mit den Kindern im Alter von 3-11 ein wenig Action machen. Das Kinderprogramm war so aufgebaut, dass verschiedene Altersklassen an Kindern verschiedene Stationen durchlaufen mussten, wie zum Beispiel: Schwimmern, Sport, Tanzen,… . Unsere Station bei der ich eingeteilt war hieß „Agentes de Cambio“ (Agenten der Veränderung). Wir hatten pro Kindergruppe ca. 40 Minuten Zeit diese mit unserem Programm zu bespaßen aber auch gleichzeitig mit einer Botschaft zu erreichen. Teil unseres Programmes war eine anfängliche Spielzeit, die mit einem anschließenden Theater und einer Andacht mit Gebet abgeschlossen wurde. Am meisten Spaß gemacht hat mir die Mitarbeit im Theater, da man die Kinder so leicht zum lachen bringen konnte und gleichzeitig ihnen eine Botschaft mitgeben konnte. Alle der Mitarbeiter des Programmes mussten bei allen Aktivitäten mitmachen, d.h. dass ich auch abhängig vom Tag die Andacht für die Kinder halten durfte, welches für mich auch eine kleine Herausforderung war. Leider nahm die Anzahl der Leiter (Mithelfer) mit der Zeit stetig ab , weswegen wir gegen Ende wirklich Schwierigkeiten hatten das Programm zu leiten. Insgesamt machte mir das Kinderprogramm wirklich Spaß, da die Kinder in dem Programm so herzlich waren und mich direkt als Freund aber gleichzeitig als Leiter angesehen haben und immer mit offen Armen auf mich zugerannt kamen und eine Umarmung wollten.
Unter der Woche verteilt hatte ich noch mehrere andere Programme abends, bei denen ich entweder mithelfen konnte, manche aber auch selber leiten durfte.
Der Deutschkurs zum Beispiel wurde von mir und einem Mitvolontär Thiemo komplett selbst geleitet und zu unserem Erstaunen besuchten wirklich eine Menge Peruaner unseren Deutschkurs und waren wirklich daran interessiert deutsch zu lernen. Von Grammatik, Aussprache bis hin zur Kultur konnten wir den Peruanern wirklich eine Menge von der deutschen Sprache und der Kultur nahe bringen.
Auch das Jugendprogramm „Heaven“ hatte eine Menge Änderungen im Sommer zu bieten. Es wurde nun im Innenhof des YMCA gehalten, einfach um mehr Platz zu haben und mehr Leute damit zu erreichen. Auch wurde „Heaven“ jedes mal festlich mit Plakaten, Zeichnungen, Gebasteltem und vielem mehr geschmückt. Die meiner Meinung mit Abstand beste Änderung war jedoch die neue Band, die in diesem Sommer für das Programm entstand. Nicht nur weil, sich der ganze Lobpreisteil verbesserte, aber auch weil ich mich in dieser Band als Gitarrist durchsetzen konnte und meine ersten Erfahrung sammeln durfte, wie es ist in einer Band zu spielen.
Campamentos
Neben meinen festen Programmen im YMCA in Surco fanden parallel den ganzen Sommer lang (Januar, Februar) Campamentos statt, also Jugendfreizeiten für bestimmte Kinder und Jugendgruppen. Diese Camps gingen meistens über 3 Tage lang, in denen man so manches coole Programm für die Kids vorbereitete und durchführte. Das Programm sah jedoch bei jeder Gruppe mehr oder weniger gleich aus. Das Grundthema der Camps war, dass die Kinder lernen in Gruppen gemeinschaftlich zu arbeiten und gewisse Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Wenn sie dies schaffen können sie Medaillons erhalten, von denen jedes Kind am Ende des Camps mindestens eins erhalten haben müsste. Neben den meist nicht so beliebten Herausforderungen gab es für die Kinder auch eine Menge Zeit am Strand baden zu gehen oder größere Sanddünen mit Boards hinunter zu surfen (nur auf dem Bauch). Auch gab es einen gemeinsamen Lagerfeuerabend oder das Betreten von Höhlen, die sich tief in die Felsen hineinbohrten.
In einigen Camps durfte ich selber eine Gruppe von Kindern durch das ganze Camp leiten und mit ihnen nach den Herausforderungen ein reflektierendes Gespräch halten. Generell musste man als Leiter einer Gruppe immer mit dieser unterwegs sein und dafür zuständig sein, dass diese keinen Quatsch machen. Die Aufgabe war mit Abstand die energieraubenste Arbeit im Camp, jedoch auch die, die am meisten Spaß gemacht hat, da die Kinder mir sehr nahe kamen und es mir wirklich eine Menge Spaß gemacht hat mit ihnen Zeit zu verbringen. Am Ende des Camps tat es mir wirklich weh diese wirklich so lieben Kinder zu verabschieden.
Während des Sommers gab es auch andere verschiedene coole Aktivitäten, die vom YMCA organisiert wurden, wie zum Beispiel die Reise nach Lunahuana, welches eine kleinere Stadt ist, die etwa zweieinhalb Stunden von Lima entfernt liegt. Dort ging ich zum ersten Mal „Wildwaterrafting“, welches sehr spannend und ein wenig angsteinflößend war, denn der Fluss in dem wir unterwegs waren es wirklich in sich hatte.
Danach durften wir uns noch ein paar schöne Aussichtspunkte von Lunahuana anschauen und gleichzeitig eine kleine Wein und Piscotour erleben, da es dort eine kleine Brauerei gab, die Wein und Pisco herstellt. Natürlich durften wir die verschieden Angebote an Pisco und Wein kostproben. Es war sehr lecker.
Zwischenseminar
Vor dem Zwischenseminar, welches Ende Februar stattfand kamen im Vorhinein einige deutsche Volontäre aus anderen Ländern nach Lima, da diese auch am Zwischenseminar teilnahmen. In den Tagen vor dem Seminar war dann meine Aufgabe ihnen Limas schönste Ecken zu zeigen. Dazu gehörten das Zentrum von Lima mit seinem schönen „Plaza de Armas“, La Punta (Aussichtspunkt in Callao), die Incamärkte, die eine Menge zu bieten haben, und natürlich das schöne Surco. ;)
An „La Punta“ durfte ich zum ersten Mal „Anticucho“ (Rinderherz) kosten, welches zu meinem erstaunen die beste Mahlzeit war, die ich bis jetzt in Peru gegessen habe.
Auf dem Zwischenseminar blickten wir dann gemeinsam auf die schon erlebte Zeit zurück, was gut und was nicht ganz so lief wie wir es erwartet hatten. Gleichzeitig setzten wir uns neue Ziele für die noch ausstehende Zeit hier im Ausland um mit maximaler Motivation ins nächste halbe Jahre zu starten. Ich freue mich schon wirklich auf die nächste Arbeitszeit hier in Peru, da ich ab April auch im Armenviertel Independencia mitarbeite.
Im März stehen jetzt erstmal meine vierwöchigen Ferien an in denen ich Peru ein wenig von einer anderen Seite kennenlernen darf, denn von Dschungel über Strand bis hin zu Bergen ist alles dabei.
Meinen Urlaub wird dann wohl erst im nächsten Blog thematisiert. Bleibt gespannt. :)
Dann mal ein Hasta Pronto!
Johannes
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