Weihnachten und Neujahr

Frohes neues Jahr oder auch Feliz ano nuevo!

Die Temperatur steigt nur so vor sich hin, die Sonne wird von Tag zu tag stärker und Sonnencreme ist hier mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Zu Weihnachten und Silvester eigentlich kaum vorstellbar. Trotz des heißen Dezembers durfte ich nichts desto trotz eine tolle vorweihnachtliche Zeit genießen.

 

Omega

Die weihnachtliche Stimmung hatte dieses Weihnachten leider etwas gefehlt, da durch die heißen Temperaturen nicht ganz das gewohnte vorweihnachtliche Feeling entstand. Trotzdem durfte ich in meinen verschiedenen Programmen im Y in Surco viele schöne abschließende Programme vorbereiten und miterleben. In unserer Jungendgruppe Omega beispielsweise organisierten wir eine Aktivität, bei der wir Leuten im Park oder auf der Straße freie Umarmungen anboten, welches wirklich gut ankam. Für mich war dies eine tolle erste Erfahrung und es erfüllte mich wirklich, Menschen, die oft innerlich überhaupt nicht zufrieden oder unsicher mit sich sind, eine kleine Freude zu bereiten und ihnen damit den Tag zu versüßen. Eine ältere Dame der ich begegnet war, fing nachdem ich sie länger umarmt hatte an zu weinen und verstand nicht weshalb und warum gerade sie eine Umarmung bekam. Es war wirklich sehr schön und einfach emotional erfüllend Menschen ein kleines Lächeln ins Gesicht zu zaubern und gleichzeitig ein wenig mehr Freude in ihr Leben zu schenken.

Relativ früh Anfang des Dezembers bekam ich zu erfahren, dass Peruaner ganz schön auf Weihnachtswichteln stehen, so wurde ich für fast alle meine Programme mit eingebunden und musste mir frühzeitig Gedanken machen, was ich denn jedem einzelnen von meinen Wichteln schenken könnte. Bin ich jedoch schon von meiner Großfamilie in Deutschland gewöhnt :). Es war wirklich sehr schön anzusehen, wie sich jeder einzelne über sein Geschenk freute. Am besten kam natürlich die deutsche Schokolade an.

Ein Erlebnis, welches mich wirklich umgehauen hatte, war das Abschlussprogramm von meiner Erwachsenen/Seniorengruppe, bei der wir, wie man sich denken kann auch wichtelten. Das Budget des eingekauften Geschenke sollte sich zwischen 20-30 Soles belaufen, welches ca. 5-8€ entspricht. Ein Teilnehmer des Programmes mit dem ich mich schon immer gut verstanden hatte, hatte meinen Namen gezogen und überraschte mich am Tag des wichtelns mit einem Trikot von der bekanntesten Fußballmannschaft Limas und einem Parfum, welches ganz und gar nicht dem Budget entsprach. Für mich selbst danach kaum vorstellbar, dass mich dieser Peruaner so liebevoll beschenkt. Normalerweise darf man solche Geschenke von Peruanern nicht erwarten, da die Majorität nicht über viel Geld verfügt.

 

Heilig Abend

Heilig Abend begann für mich eher wie ein Flop, denn Heilig Abend morgens bei 23 Grad aufzustehen, war schon etwas ungewohnt. Niemand schien im Weihnachtsfieber: Es schien wie ein ganz normaler Tag. Gegen 12 Uhr durfte ich noch mit meiner Familie aus Deutschland telefonieren, die soeben aus der Kirche gekommen waren und danach mit dem Essen beginnen würden. Es freute mich wirklich meine Familie nochmal zu sehen, wie sie die Weihnacht verbrachten und gleichzeitig half es mir auch den Tag ein wenig mehr zu genießen. Gegen 14:30 waren wir bei den Köhlers zum Plätzchenessen eingeladen mit anschließender Bescherung. Wie gewohnt hatte jeder seinen zu beschenkenden Wichtel, und somit erhielt jeder einzelne ein individuelles Geschenk. Auch Weihnachtslieder durften an diesem Nachmittag nicht fehlen und so sagen wir aus vollem Leib und voller Seele altbekannte deutsche Weihnachtslieder. Traumhaft. Relativ zügig machten wir uns danach auf den Weg zu einer deutschen Gemeinde in Lima, die von innen auch sehr einer deutschen Kirche glich. Die Predigt und der Gottesdienst an sich waren nicht wirklich der Hammer, jedoch konnte ich mich an schönen deutschen Weihnachtsliedern wie „O du fröhliche“ oder „Stille Nacht“ freuen. Nach etlichen Wünschen für den noch bevorstehenden Abend verabschiedeten wir Volontäre uns, jeder eine zu seiner Gastfamilie. Normalerweise beginnen die Peruaner mit dem Essen erst gegen 12:00 Nachts, jedoch ist meine Familie in dem Sinne eine kleine Ausnahme, über die ich mich auch gefreut habe, denn das Essen begann schon relativ früh des Abends. Meine peruanische Gastmutter servierte uns Truthahn mit „Arroz arabe=arabischer Reis“ und dann einem kleinen Käsefondue, welches sich eigentlich nur aus ein wenig geschmolzenem Käse mit Baguette zusammensetzte, aber trotzdem super lecker schmeckte. Dazu hatte sie sich von mir inspirieren lassen. Summa Summarum war das Essen unglaublich lecker. Nachdem kam es dann zu der Bescherung kam, bei der ich sogar von meiner Gastfamilie mit einer tollen Shorts beschenkt wurde, ging es dann kurz vor 12 zu meinen Großeltern, die fast genau nebenan wohnen. Von dort aus betrachteten wir das Feuerwerk, welches um 12 Uhr stattfand und genossen die Gemeinschaft mit der ganzen Familie. Es gab eine zweite Bescherung, bei der ich noch einmal beschenkt wurde. Danach versammelten wir uns als Familie zusammen, um über das vergangene Jahr und über die tolle Entwicklung meiner beiden Gastbrüder geredet wurde. Nach dem mein Opa und mein Vater tolle emotionale Reden gehalten hatten und sich auch bei mir bedankten für die tolle Zeit, durfte nun auch ich meinen Dank und meine Liebe an diese Familie aussprechen. Es war ein sehr emotionaler Abend, bzw. morgen, denn auch meine Oma brach vor Freude in Tränen aus. Ein zusätzliches Essen gegen 1 Uhr morgens gab es auch noch. Um 2 Uhr war dann Schluss und wir verabschiedeten uns wieder nach Hause, wo wir dann alle in unsere Betten schmissen.

 

Neujahr

Zum Neujahr stand uns Volontären die Möglichkeit, die Zeit vor und zu Silvester am Strand zu verbringen, wozu wir uns auch entschieden hatten. Große Vorbereitung war gefragt unsere Versorgung für die Tage zu besorgen. Nachdem wir am Y-Camp (Strand) ankamen durften wir dort mehrere Tage uns die Zeit mit schwimmen, Volleyball und Gemeinschaft verschönern. Leider wurde ich schon am 2 Tag krank und hatte von da an mit Fieber und Kopfschmerzen zu kämpfen. Am 31. Dezember begaben wir uns dann abends gegen 23:30 hoch zu einer Neujahrsfeier, bei der wir dann Silvester mit Himmelslaternen und anschließender Musik und Tanz feiern durften. Da ich noch relativ angeschlagen war blieb ich nicht lange und verbrachte den Rest der Nacht in meinem Zelt. Am nächsten Tag ging es dann für alle wieder zurück nach Lima, denn jetzt beginnt das Sommerprogramm, welches in seiner Hinsicht sehr einzigartig ist, da alle Kinder und Jugendlichen jetzt für mehrere Monate Sommerferien haben und es somit deutlich mehr Jugendliche an den jetzt auch neuen Programmen und auch Camps teilnehmen. Diese finden zum Teil auch am Strand statt, bei denen ich auch Ende Januar mitarbeiten darf.

 

Einen Ausführlichen Bericht zu meinem Sommerprogramm bekommt ihr in den nächsten Wochen!

Liebe Grüße aus Peru und ein

Hasta Pronto!

Johannes


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