Meine Alltag in Lima

Hola y como estas? liebe Blogleser,

nach nun ca. 3 Monaten in der Hauptstadt Perus Lima, durfte ich hier schon viele tolle Erfahrungen sammeln und Dinge erleben. Ich habe mich mittlerweile in die verschiedenen Programme des YMCA‘s schon richtig eingearbeitet und bin schon ein fester Bestandteil der Arbeit hier.

 

Meine Projekte

Wie ich es mir nicht hätte schöner wünschen können, arbeite ich Montag nachmittags im Programm „Crecemos felizes“. Dieses Programm beginnt ca. um 2 Uhr nachmittags und endet gegen 6:30 wenn die Familien ihre Kinder hier wieder abholen. Zu Beginn dieser Zeit darf ich die Kinder mit Spiel und Spaß beglücken und dies geschieht eigentlich hauptsächlich mit Fußball, weil die Kinder einfach drauf stehen. Eine Stunde lang Fußball in der prallen Sonne Limas spielen macht denen überhaut nichts aus und mir macht dies auch eine Menge Spaß. Mich erfreut es einfach diese Kinder, die sonst nicht viele freudige Dinge in ihrem Leben erleben, glücklich, sich keine Sorgen machend Fußball mit mir zu spielen. Meistens gibt es dann danach noch „Recreationes“, welche kleine Gruppenaktivitäten sind, wo wir Volontäre uns in die Mitte eines Kreises stellen und die Kinder sich um uns herum versammeln. Nun beginnen wir irgendwelche Lieder oder Sprüche mit der passenden Gestik vorzuschreien und dies wiederholen dann alle Kinder zusammen. Manchmal gleich dies einem Kampfschrei mäßigem Gesang. Spaß macht es allemale. Wer an einem Video von mir interessiert ist, wie ich ein solches Prozedere durchführe darf mir gerne eine E-Mail an jo@horstfamily.de schreiben, dem werde ich dieses Video zukommen lassen.

Später des Abends arbeite ich gegen 7:30/8:00 in meinem Heimatsviertel Surco mit Personen fortgeschrittenen Alters. Die Altersspanne liegt zwischen 30 und 80 Jahren. Nachdem Smilla (Mitvolontärin) und ich ein kleines Spiel anleiten, werden vertiefte Gespräche über den Glauben geführt, bei denen man noch eine Menge lernen kann. Mir persönlich macht dieses Projekt eine Menge Spaß, da diese älteren Personen so herzlich mit einem Umgehen, dass man sich schon wie in einer Familie aufgenommen fühlt.

Dienstag beginnt für mich immer ein relativ entspannter Tag, an dem ich morgens kein Programm habe. Lediglich Nachmittags bespreche ich mit dem Staff der Jugendprogramme, welches Programm wir an den am nächsten Tag stattfindenden Jugendprogrammen durchführen werden.

Mittwochs finden dann wie gesagt die Jugendprogramme statt (Omega, Heaven), bei denen ich dann unterschiedlich der Woche verschiedene Aktivitäten anleite. Von Spielen, Theater, Lobpreis oder auch mal die Andacht ist alles dabei. Besonders Spaß macht mir dabei der lockere Umgang mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Dort durfte ich schon mehrere sehr nette hilfsbereite junge Peruaner kennengelernt, mit denen ich schon das ein oder andere tiefe Gespräch hatte und auch eine Menge Spaß hatte.

Da ich Donnerstags frei habe und an diesem Tag lediglich abends Fußball mit den jugendlichen Spiele und gleichzeitig Kontaktpunkte zu knüpfen und Spaß zu haben, geht mein richtiges Programm erst Freitag weiter.

Am Freitag findet jede zweite Woche ein Programm namens „Noches Ja“ statt, welches durch Spiel und Spaß, das YMCA jungen Menschen atraktiv machen soll. Smilla und Ich organisierten schon zum Beispiel ein Deutschlandabend, an dem wir den Peruanern die deutsche Kultur näherbrachten. Ein Deutschlandquiz, Völkerball oder Schrubberfußball waren angesagt, begleitet mit deutsches Essen. Kartoffelsalat, Bretzeln, Schokolade, Gummibärchen, Lebkuchen durften die Peruaner dort kennenlernen. Das deutsche Bier durfte natürlich auch nicht fehlen. Insgesamt waren die Peruaner wirklich begeistert, und mich selber machte dies auch wirklich glücklich, da ich dieses Programm selber leitete. Die Aufmerksamkeit von 30 redefreudigen Peruanern zu bekommen und diese dann auch zu unterhalten ist gar nicht so leicht, wie man es sich vorstellen könnte.

Samstag findet momentan für mich „Pro Lider“ statt, welches junge Menschen zu Leitern ausbildet. Da ich dort momentan in der „Terzera“ (3 Gruppe) arbeite und diese ausschließlich Theorie behandeln, kann ich meine Fähigkeiten kaum einbringen und fühle mich noch nicht ganz so wohl mit diesem Programm.

Sonntag ist wie auch in Deutschland ein freier Tag für mich, welchen ich meistens mit Freunden oder Familie verbringe.

 

Spanisch

Nach 3 Monaten endet diesen Freitag mein Sprachkurs der 3x die Woche je 3 Stunden Montags, Mittwochs und Freitags stattfand. Ich, als schon komplett integrierter Peruaner (Achtung: Ironie) verstehe schon das Meiste, welches mir vermittelt wird und kann auch schon selber Präsentationen halten und gut mit Einheimischen kommunizieren. Momente in denen das Spanisch einfach zu viel gibt es immer noch, jedoch nehmen diese mit der Zeit wirklich schnell ab. Im Großen und Ganzen kann ich mich jedoch schon echt gut auf Spanisch verständigen, und somit fällt mir die am Anfang des Volontariats schwerfallende Kommunikation deutlich leichter.

außerprogrammliche Aktivitäten

Außerhalb meiner Programme gibt es auch einige andere Aktivitäten, die man hier in Peru machen kann. Zum Beispiel wurde eine Aktivität zum Bäume pflanzen angeboten, die Sonntag morgens im Armenviertel Independencia stattfand. Da Lima in einem Wüstengebiet liegt, gibt es hier kaum Vegetation, weshalb wir es uns zum Ziel setzten, Lima ein wenig zu verschönern und dabei auch der Natur etwas zurückzugeben. Insgesamt pflanzten wir über 500 Bäume und hatten dabei auch außerordentlich viel Spaß. Da die Peruaner normalerweise nicht sehr umweltbewusst sind, erfreute mich es so viele engagierte Peruaner zu sehen, die aus Freude und Leidenschaft mithalfen.

 

Ica, Paracas

Vor einigen Wochen durften wir Volontäre uns gebrauch vom Nationalfeiertag „Allerheiligen“ machen. Da wir an diesem Tag von unserer Arbeit befreit waren, entschieden wir uns einen 3-Tägigen Ausflug in das von Lima 4 Stunden entfernte Ica zu unternehmen. Ica liegt wie Lima in der Wüste, ist jedoch mit ca 200.000 Einwohnern deutlich kleiner (Im Vergleich: Lima hat ca.13. Mio. Einwohner). In Ica angekommen wurden wir mit einer enormen Hitze von 31 Grad empfanden, welches um einiges wärmer ist als in Lima, obwohl beide Städte nicht all zuweit voneinander entfernt liegen. In Ica besuchten wir eine kleine Oase namens „Huacachina“, welche wirklich super schön ist, jedoch komplett von Touristen überlaufen ist. Vorort durften wir eine kleine Buggytour durch die Wüste erleben und gleichzeitig auch Sandboarden. Diese 3 Stündige Tour machte allen wirklich eine menge Spaß, denn auch die Aussicht vor Atemberaubend. Am nächsten Tag ging es für alle in die am Strand liegende Stadt Paracas, in der wir morgens die Sonne und das Meer genießen durften. Nachmittags unternahmen wir eine 2 Stündige Quadtour, bei dem jeder selbe sein eigenes Quad fahren durfte. Relativ erstaunt war ich jedoch dass die Peruaner überhaupt nicht darauf achten, ob die Teilnehmer einen Führerschein besitzen. Ich denke dieses Beispiel beschreibt den Unterschied von Deutschland und Peru deutlich ;). Während der Fahrt durften wir mehrere schöne Attraktionen des Nationalparks betrachten, wie zum Beispiel einen wunderschönen Strand oder die rote Wüste. Nach zwei Tagen voller Action verbrachten wir den letzten halben Tag in Ica, wo wir uns den Mittag über in einem Park entspannten und einige lustige Spiele miteinander spielten. Nachmittags ging es dann wieder für alle Volontäre zurück ins bewohnte Lima.

Insgesamt tat mit der Wochenendausflug richtig gut, denn ein wenig aus dem stressigen Lima herauszukommen und dabei viele neue und schöne Teile Perus kennenzulernen fand ich einfach klasse. Auch etwas mit meinen gemeinsamen Mitstreitern zusammen zu erleben empfand ich unglaublich schön.

Nun langsam beginnt die Weihnachtszeit auch hier in Peru. Meine Familie beginnt schon fleißig das Wohnzimmer zu schmücken und hat den Tannenbaum schon aufgestellt. Meines Erachtens nach ein wenig früh. Ich bin wirklich gespannt, wie unterschiedlich Weihnachten und die Zeit davor gelebt wird. Dazu folgt wohl in den nächsten Wochen ein neuer Blog. :)

 

Falls jemand bezüglich meiner Arbeit und Projekten fragen hat, oder gerne mehr Details erfahren möchte darf mich gerne per Mail anschreiben.

Email: jo@horstfamily.de

Damit erstmal ein !Hasta Pronto! aus der Millionenstadt Lima

Johannes